Drehbuch deines Lebens – Warum Reisetagebuch schreiben so wichtig ist + Tipps damit du wirklich durchhältst

veröffentlicht von Sarah am 20. Mai 2014

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So enttäuschend es ist, so wahr ist es auch:

Wir vergessen. Auch die wichtigsten und schönsten Dinge. Egal, wie einzigartig, toll und wunderschön deine Wanderung und die Begegnungen waren, du wirst nicht alles behalten. Je mehr Zeit vergeht, desto weniger wirst du dich erinnern können. Natürlich hast du noch Fotos. Aber diese sind eben nur Daten, die auf deinem Computer liegen oder bestenfalls im Fotoalbum kleben.

Mach mal den Test:

Suche ein Foto einer deiner Wanderungen und Reisen heraus und überprüfe, ob du auf Anhieb die Personen auf dem Foto und den Ort der Aufnahme benennen und dich noch an deine Gefühle an diesem Tag erinnern kannst. Wie viele Kilometer bist du an dem Tag gelaufen? Hat dir der Weg gefallen? Wie war die Laune deiner Mitreisenden oder gar deiner Tiere? Bei mir hört es ehrlich gesagt oft schon beim Ort des Fotos auf. Ich kann mir sowas einfach nicht merken.

Warum ein Reisetagebuch einfach besser als nur Fotos ist:

In vielen Fällen ist ein Reisetagebuch wirklich unersetzlich.

Lebendige Erinnerung

Dein Reisebuch ist deine ganz persönliche Zeitmaschine. Nach der Reise oder Wanderung verschwindet es meist in irgendeiner Schublade. Irgendwann wird es dir wieder in die Hände fallen und du wirst sofort zurückversetzt in den Zeitpunkt der Reise und dich ein Stück in die abenteuerlustige Person von damals zurückverwandeln. Es gibt nichts, was ein altes, abgewetztes Reisetagebuch mit Notizen, Zeichnungen, Kaffeeflecken und alten Bustickets ersetzen kann. Es ist viel persönlicher als Fotos und wird noch deine Kinder und Enkel begeistern (sofern du sie lesen lässt 😉 )

Dein Reisetagebuch ist dein Anker

Reisen und lange Wanderungen sind oft stressig und du wirst vielen neuen Situationen ausgesetzt. Du erfährst Neugier, Mut, Angst, Verzweiflung, Selbstfindung, Aufregung, Einsamkeit und Abenteuer. Das kann ganz schön aufwühlen. Wenn du es dir zur Routine machst, jeden Abend kurz in dein Reisetagebuch zu schreiben, bist du automatisch gezwungen, einmal inne zuhalten und alles von außen zu betrachten. Auch merkst du beim Schreiben, was dir beim Reisen wirklich wichtig ist und worauf du mehr achten möchtest. Du siehst dich selber mit deinen Herausforderungen wachsen und nach und nach ein neuer Mensch werden. Eine tolle Sache, nicht nur beim Reisen.

Irgendwann wirst du Informationen, Namen und Orte suchen

Ein Reisetagebuch ist wie ein Logbuch. Es speichert Gefühle, persönliches Wachstum, aber auch ganz profanes Wissen. Wie hieß der tolle Ort, wo du die Pause gemacht hast? Woher kam die Familie, die du getroffen hast? Und wie hieß nochmal dieses eine Museum, was du gerne weiterempfehlen möchtest? Ein Blick in dein Reisetagebuch und du hast (oft) alle Informationen, die du suchst.

Tagebuch führen macht dich kreativ

Als Kind sind wir alle Künstler. Die Kunst ist es, auch einer zu bleiben. Wann hast du das letzte Mal Blätter eines Baumes gesammelt und getrocknet? Wann eine kleine Blumenkette geflochten? In der Natur findest du so viele tolle Dinge, die sich lohnen, beachtet und aufbewahrt zu werden. Am besten direkt in deinem Reisetagebuch. Deine Verbindung zur Natur wird belebt und du lernst eine neue Art, dich auszudrücken. Wieder zuhause bieten diese Sammlungen in deinem Tagebuch ganz besondere Erinnerungen.

Ich empfehle dir wirklich ein Reisetagebuch zu führen. Es macht dein Reisen und deine Wanderungen viel intensiver und bietet eine so schöne Erinnerungsmöglichkeit und Zeitreise.

Reisetagebuch

Wie schreibst du am besten und wie hältst du die ganze Reise durch?

1. Fasse dich kurz

Es müssen nicht immer ganze Sätze sein. Auch Stichpunkte reichen. Du brauchst dich später nicht an jedes kleine Detail zu erinnern, sondern nur an die Sachen, die dir wichtig waren.

2. Schreibe täglich

Wirklich jeden Tag. Halte durch. Mache das Schreiben im Reisetagebuch zu deiner festen Routine. Wenn du erst einmal einige Tage nichts geschrieben hast, wird es immer schwerer wieder rein zu kommen. Auch gibt dir das tägliche Schreiben die Möglichkeit, dich jeden Tag neu zu reflektieren und herauszufinden, was dir wichtig ist.

3. Nutze ein hübsches Heft und Stift

Gönne dir ein Heft, was dir wirklich gefällt. Auf schönem Papier und mit einem schönen Stift schreibt es sich einfach leichter. Schon das äußere Design deines Tagebuches sollte dir wirklich gefallen. Mit schönen Schreibutensilien macht es einfach mehr Spaß.

4. Schreib für dich selbst

Dein Tagebuch ist für dich. Und für keinen anderen sonst. Natürlich steht es dir frei, später auch andere einen Einblick in deine Reisen und Aufzeichnungen zu geben. Aber schreiben solltest du zuerst immer nur für dich. Denn nur so bist du ehrlich und notierst auch die wirklich persönlichen Dinge.

5. Schreibe über alles, was dich bewegt

Schreibe, was dir in den Sinn kommt und dir wichtig ist. Dies können ganz persönliche Empfindungen sein, aber auch einfach Erlebnisse im Bus, Musik, die du im Café gehört hast, Menschen, die dich auf deiner Wanderung angesprochen haben usw. Es gibt hierbei keine Formvorgabe. Du kannst kritzeln, skizzieren, einkleben und und und.

Schreibst du ein Reisetagebuch? Oder sogar eins im normalen Alltag?