Von Umzügen und nächsten Schritten
„Es gibt immer nur den nächsten Schritt“. Dies ist der eine Satz, der mir von der DNX im Oktober am meisten im Gedächtnis geblieben ist. Gesagt hat ihn Jana Schuberth, deren Workshop „Finde deine Leidenschaft“ ich besucht habe. In diesem ging es allerdings nicht nur ums Leidenschaft-Finden, sondern vor allem um die ganz persönliche perfekte Gestaltung des Alltags und Lebens.
„Es gibt immer nur den nächsten Schritt“. Eigentlich so simpel und doch wieder schwer.
Ein Beispiel: Für dich fühlt es sich richtig an, ins Ausland zu gehen. Dort zu arbeiten und zu reisen. Also fliegst du hin. Vor Ort merkst du dann, dass es doch überhaupt nichts für dich ist. Du fühlst dich traurig und allein. Es fühlt sich richtiger an, zuhause zu sein. Also fliegst du nach Hause. Es ist einfach der nächste Schritt. Kein Schritt zurück. Sondern einfach der nächste. Dies ist natürlich ein extremes Beispiel. Aber auch im Alltag kannst du diesen Satz anwenden.
Ich bin zum Beispiel ein Typ Mensch, der immer alles genau durchplant. A lá „Also in zwei Jahren arbeite ich in dieser großen Firma, in fünf Jahren kaufe ich mir einen Bauernhof, dann kaufe ich mir drei Kühe und zehn Schafe und in 10 Jahren habe ich dies und das erreicht“. Alles, was ich mache, muss immer auf dieses Ziel hinausführen. Das ist sicher nicht verkehrt. Aber lasse ich dabei nicht einige Schritte aus? Ergibt sich nicht auch manches einfach so?
Warum ich das jetzt hier schreibe: Weil Timo und ich überlegen umzuziehen. Zu Egon. Und das war irgendwie so gar nicht geplant. Ich habe immer gesagt: „Aus unserem jetzigen Haus ziehe ich erst aus, wenn wir einen Bauernhof gekauft haben“. Dieser Schritt stand für mich immer fest und das Ziel ist auch weiterhin da und mein größter Traum überhaupt. Aber was tue ich, wenn sich jetzt zwischendurch etwas anderes richtig anfühlt?
Wir haben die Möglichkeit, zur Miete in das Haus zu ziehen, das direkt an Egons Stall grenzt. Vom Küchen- und Schlafzimmerfenster kann ich auf Egons Paddock sehen. Ich höre ihn in dem Haus wiehern. Genial, oder? Außerdem gibt es zwei Specksteinöfen mit Sichtfenster (Romaaaantik 😉 ), die Zimmer sind hell und durch freigelegte Balken super schön und unser Büro können wir separat im Erdgeschoss betreiben. Einige Nachteile gibt es aber auch: Zwar ist das Haus recht groß, aber trotzdem müssen wir uns verkleinern. Vor allem wird es kein Gästezimmer mehr geben, was jetzt oft bei uns genutzt wird. Auch so gibt es nicht so viel Stellfläche, wodurch wir viel Kram aussortieren müssen. Und es liegt eben nicht mehr in der Landeshauptstadt. Alles nicht so wild, aber ich habe vor allem Angst, dass unsere ganzen Einnahmen für Miete und Nebenkosten drauf geht. Schließlich kann ich bisher super schlecht einschätzen, wie es bei mir im nächsten Jahr aussieht. Werde ich genug Kunden haben? Mit dem Blog Geld verdienen?
Und so ein Umzug kostet ja auch immer Geld. Allein das ganze ummelden von sich und den Autos, dann Kleinkram einkaufen (wir haben z.B. nur zwei Stühle! 😀 ) und das ganze Zeug erstmal von A nach B bekommen. Außerdem lassen wir hier im jetzigen Haus natürlich auch einiges zurück. Die Fototapete im Wohnzimmer, den handgemalten Spruch an der Schlafzimmerwand… Ach, aber wie cool wäre es, direkt bei Egon zu wohnen. Wirklich jeden Tag mit Pferden Kontakt zu haben. In der Mittagspause mal kurz mit Egon Tricks üben zu können. Den Pferdeanhänger auf dem eigenen Grundstück stehen haben. Im Sommer mit den anderen coolen Stallleuten zusammen zu grillen. Den Pool am Stall mit nutzen zu können. In der Hängematte am Stall liegen und arbeiten. Ach, nicht so einfach und ich bin doch sowieso so schlecht im Entscheidungen treffen.
Es gibt immer nur den nächsten Schritt. Nur was wird meiner sein? Wie würdest du dich entscheiden? Schreib mir einen Kommentar!
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