Wandern mit Pferd – 10 Gründe, warum du dein Pferd mit zum Wandern nehmen solltest

veröffentlicht von Sarah am 1. April 2014

Wandern mit Pferd - Packpony

Wir sind gerade zurück von unserer 3-Tages-Tour rund um ein Talsperrengebiet in Thüringen, die wir natürlich wie immer mit Hund und Packpony zurückgelegt haben. Es war einfach traumhaft! Die Natur war klasse, die Leute nett und die Betten bequem. Besonders schön wurde die Wanderung dadurch, dass wir unser Shetty Egon dabei hatten. Deswegen unser Rat: Auch du solltest dein Pferd mit zum Wandern nehmen. Es gibt so viele Gründe, die für das Wandern mit Pferd sprechen.

Hier unsere Top 10 für das Wandern mit Pferd

1. Eine Runde Fitness für alle

Eigentlich logisch, oder? Beim Wandern mit Pferd musst du dich an die Geschwindigkeit deines Pferdes anpassen. Dies kann oft bummeliger Döse-Schritt sein. Manchmal ist es aber auch ein strafferes Tempo – vorallem bergauf. Trailrunning ist nichts dagegen! Auch für dein Pferd ist gemeinsames Wandern ein tolles und schonendes Fitnessprogramm. Es muss nicht immer reiten oder longieren sein. Ein ganzer Tag im Schritt, mit leichtem Gepäck und einigen Pausen reicht bei Egon völlig aus und er sieht danach beinahe gertenschlank aus.

2. Engere Bindung

Gemeinsames Wandern mit deinem Pferd stärkt eure Bindung ungemein. Ihr verbringt den ganzen Tag und bei langen Touren auch die Nacht eng miteinander und meistert gemeinsam neue Situationen. Das fördert gegenseitiges Vertrauen.

3. Artgerechte Beschäftigung

In der freien Natur legen Pferde jeden Tag über 30km zurück.  Das langsame Wandern im Schritt ist also das natürlichste überhaupt für dein Pferd. Außerdem bekommt es bei gemeinsamen Wanderungen eine echte Aufgabe. Es muss dich begleiten und eventuell auch etwas von deinem Gepäck tragen. Pferde erleben gerne etwas gemeinsam mit ihrer Bezugsperson und was eignet sich da besser als eine gemeinsame Wanderung.

4. Verkehrssicherheit

Wenn du mit deinem Pferd wandern gehst, wirst du sicher auch die ein oder andere Stadt durchqueren, entlang von Straßen laufen oder auf Feldern Mähdrescher treffen. Dein Pferd lernt diese Dinge kennen und verliert mit der Zeit seine Angst. Je öfter es mit solchen, zum Teil auch neuen, Situationen konfrontiert wird, desto gelassener wird es was laute, schnelle, große und unbekannte Dinge angeht.

5. Trittsicherheit

Beim Wandern lernt dein Pferd verschiedene Untergründe kennen, welche es betreten und überqueren muss: Kiesweg, Wiese, Asphalt, Baumwurzel, Holzsteg, Gitterrost usw. Am Besten gewöhnst du dein Pferd schon in jungem Alter an möglichst viele verschiedene Böden, damit es dir später ohne zu zögern überall hin folgt oder dich über alles hinweg trägt. Natürlich muss es bei einem Jungpferd dazu noch keine ganze Tagestour sein! Fange mit kleinen Spaziergängen an und steigere dich dann langsam.

6. Mehr Kontakt mit anderen Leuten

Mit Tieren kommst du leichter mit anderen Menschen ins Gespräch. Ist so. Du kannst noch so hübsch aussehen oder das ausgefallenste Outdoor Outfit tragen: Gegen ein knuffeliges Pony kommst du nicht an. „Ach, der ist ja süß, kann man den mal streicheln?“, „Darf ich fragen, wo Sie hinlaufen?“, „Wie lange seid ihr denn unterwegs?“ waren die typischen Fragen von anderen Wanderern bei unserer letzten Tour (unangefochten bleibt natürlich „Der muss aber viel tragen!“ woraufhin du dann mindestens 10 Mal am Tag erklären kannst, dass 20kg Gepäck nicht viel ist). Bist du mit anderen Menschen erst einmal in Kontakt, erfährst du schnell Interessantes zur Region, zu deren Leben oder bekommst Tipps für eine Übernachtungsmöglichkeit. Kontakt zu anderen ist also immer hilfreich, wenn du draußen unterwegs bist.

7. Weniger Gepäck

Dein Pferd kann dir im besten Fall einiges an Gepäck abnehmen. Auf wirklich großen Touren trägt unser Shetty ein Gesamtgewicht von 35kg. Für ihn ist das kein Problem. Müssten wir diese 35kg aber noch auf unsere Rucksäcke aufteilen, würden wir wirklich alt aussehen. Auch hier gilt natürlich: Langsam anfangen und trainieren. Außerdem bei längeren Pausen den Sattel abnehmen, dein Pferd auf Druck- oder Scheuerstellen untersuchen und es danach entspannen lassen. Egon wälzt sich bei diesen Gelegenheiten mit Vorliebe ausgiebig im Dreck.

8. Charakterliche Weiterentwicklung

Gehst du gemeinsam mit deinem Pferd wandern, übernimmst du natürlich auch viel mehr Verantwortung. Du musst dafür sorgen, dass es deinem Pferd beim Wandern die ganze Zeit gut geht. Du musst einen passenden Weg finden. Bei Problemen musst du eine Lösung finden. Wandern mit Pferd ist nicht immer leicht. Aber gerade das entwickelt dich auch weiter. Mit jeder gemeisterten Situation wirst du ein Stückchen selbstbewusster. Das Pferd als Lehrer zu dir selbst – bei gemeinsamen Wanderungen ist das auf jeden Fall so.

9. Du bist näher an der Natur

Klar, beim Wandern bist du immer nah an der Natur. Beim Wandern mit Pferd wirst du es aber sogar noch näher sein. Den ganzen Tag über konzentrierst du dich auf dein Pferd. Auf dessen Bedürfnisse und darauf, was es wohl gerade fühlt, ob es glücklich ist, eine Pause braucht oder Hunger hat. Gemeinsam werdet ihr tolle Landschaften entdecken und kleine Berge besteigen. So ein Naturgefühl gibt dir kein menschlicher Wanderer.

10. Ein anderer Blick auf Wege und Landschaft

Beim Wandern mit Pferd geht es nicht mehr darum, möglichst schnell von A nach B zu kommen, sondern möglichst sicher. Wo du ohne Pferd einfach entlangwanderst, entwickelst du nun einen ganz anderen Blick auf viele Dinge. Ein Abstieg mit Treppen wird schnell zum Problem. Eine lange Strecke ohne Wasser? Besser umplanen. Du wirst abhängig von der Natur und ihren Gegebenheiten und achtest deswegen auch viel mehr auf sie. So intensiv wanderst du ohne Pferd nicht.

Wandern mit Pferd Thüringen

Viele Gründe für das Wandern mit Pferd

Du merkst, es gibt viele Gründe, warum du dein Pferd mit zum wandern nehmen solltest. Garantiert wird es eure Bindung stärken und dich viel näher an die Natur und dein Pferd selber führen. Natürlich gibt es auch einige Punkte, die ein bisschen nervig sind, wenn dein Pferd beim Wandern mitkommt. Aber die positiven Dinge überwiegen definitiv die kleinen negativen. Probier es einfach aus. Startet mit kleinen Spaziergängen ohne Gepäck und steigert euch dann gemeinsam. Auch deinen Hund kannst du natürlich mit zum Wandern nehmen.

Nimm dein Pferd und lauf los. Am Besten noch heute. Am Besten jetzt!

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