Wenn Blogger Meer wollen – mein Wochenende an der Nordsee
Was tun bei einem emotionalen Tief? Wenn man mal wieder dem Blogger-Burnout nahe ist und sich vor dem Laptop einsam fühlt? Man schwingt sich ins Auto, fährt 540 km in Richtung Norden und landet schließlich in Neuharlingersiel – gemeinsam mit 9 anderen Blogger-Kolleginnen.
Das war zumindest meine Strategie am Wochenende und ich muss sagen, dass sie mehr als aufgegangen ist.
Noch am Freitag habe ich mich gefragt, warum ich mir dieses ständige Autofahren antue. In den letzten Wochen bin ich gefühlt so viel auf Deutschlands Autobahnen unterwegs gewesen, wie mein ganzes Leben noch nicht.
Aber als ich dann erst einmal in Neuharlingersiel angekommen war, wurden alle Zweifel vom frischen Nordwind weggeblasen.
Hast du gewusst, wie cool Jugendherbergen inzwischen sind? Ich nicht. Aber das DJH Resort Neuharlingersiel ist der absolute Hammer!
Hier kannst du dir ganz viele Fotos vom Resort ansehen.
Ich habe mir mein Zimmer mit Janett von Teilzeitreisender geteilt. Zuerst dachte ich allerdings, ich hätte am falschen Zimmer geklopft, so jugenherbergs-untypisch sah es aus.
Warum da eine Luftgitarre auf dem Bett liegt?
Weil Blogger eben die heimlich Rockstars sind 😉 Oder zu einem ganz besonderen Wochenende eingeladen werden. Denn die Jugendherberge in Neuharlingersiel hat nicht nur gigantische Zimmer, sondern war Austragungsort des OLB Musik-Camps. Bei diesem Projekt können Nachwuchsbands und Einzelkünstler an einem Workshop teilnehmen und sich von bekannten Musikern coachen lassen. Die besten Bands gewinnen einen Studioaufenthalt oder die Chance, an einem Konzert mit aufzutreten.
Denn natürlich gibt es auch einige Konzerte dieser Stars, direkt in den Jugendherbergen.
Es stand mir also ein musikalisches Wochenende bevor und am Neuharlingersieler Strand haben wir Blogger dann auch sofort gemeinsam Musik angehört und uns über unsere Erinnerungen darüber ausgetauscht.
Welche drei Lieder bei mir am meisten Erinnerungen hervorrufen?
Standing outside the fire – der Text beschreibt meine Lebenseinstellung ziemlich gut
Good Riddance – Klassiker halt 😉
Playboys of the Southwestern World – hihihi
Ich liebe Musik und ich liebe das Meer. Mann, was habe ich die Nordsee vermisst! Das ganze Jahr über hatte ich schon immer das Gefühl, mal wieder hin zu wollen. Aber es ist eben doch nicht direkt um die Ecke und hat sich nicht ergeben. Jetzt saß ich endlich wieder in der Sonne am Wasser.
Am Abend haben wir dann noch eine komplette Führung über das ganze Gelände des DJH Resorts bekommen. Es gibt dort sogar richtig gemütliche Bungalows mit Kamin, außerdem natürlich mega viel Bespaßung für Kinder (und junggebliebene Blogger), ein Seecafé, Teehaus, Wattlabor, Slag-Line, Lagerfeuer, Seeterrasse, Fitnessraum, Wellnessbereich, School of Rock, Fahrräder, Kanus, SUP Boards und und und!
Wir haben den Tag ganz entspannt bei einem Privatkonzert ausklingen lassen. Aaaron Prüßen war schon einmal bei einem OLB Musik-Camp Workshop dabei und steht nun kurz vor der Aufnahme seines ersten Albums.
Hier ein Lied und Video von ihm:
Ach, das war ein toller Abend und immer noch summend ging es dann spät abends ins Bett.
Am Samstag sollten wir dann selber musikalisch aktiv werden. Ob das gut geht? 😀 Zum Glück hatten wir Manni, ein waschechter Ostfriese, der uns in die Kunst der Cajóns einführte. Während wir noch twitterten, legte er schon los und wenig später haben wir es tatsächlich geschafft vierstimmig zu trommeln. Yeah!
Anschließend ging es für uns aufs Wasser. Noch schnell ein Selfie vom sicheren Land aus..
… und schwupps waren alle Blogger auf dem Wasser. Nur: Wie twittert man bloß mit einem Paddel in der Hand? 😀
Gut, dass es in der Jugenherberge richtig gutes Essen gab – ich war nach dem Trommeln und Kanu fahren echt kaputt!
Doch wenn ich schonmal an der Nordsee bin, will ich das auch genießen und so bin ich am Nachmittag mit einigen anderen Mädels direkt nochmal mit dem Rad an den Neuharlingersieler Hafen und Strand gedüst.
Ich komme ja gebürtig aus Bremen und obwohl ich früher gar nicht soo häufig an der Nordsee war, hat sie mir soo gefehlt! Ich habe mich sofort wieder unglaublich wohl und irgendwie „zu Hause“ gefühlt.
Am Abend stand dann der Höhepunkt an: Das Konzert von den Musikern Wingenfelder (früher Fury in the slaughterhouse), Fools Garden und Jylland.
Songtechnisch waren da sooo viele Highlights bei:
Time to wonder – haaaaach 🙂
Brand New Day von Jylland (auch haaach)
Springen in die Nacht von Norman Keil (nein, ist nicht so kitschig wie der Name vermuten lässt, sondern echt toll)
und natürlich
Anschließend ging es zur Aftershow-Party ins Seehaus, wo ich zu sehr später Stunde tatsächlich dem Schlagzeuger von Wingenfelder noch erklärt habe, wer Egon ist und was ich so im Leben tue 😀
Trotz nur 4 Stunden Schlaf habe ich mich am nächsten Morgen so lebendig wie lange nicht gefühlt und kurz danach ging es von der Jugendherberge in Schillig aus ins Watt.
Wir hatten einen super sympathischen Wattführer, der uns in die Geheimnisse des Wattenmeeres, eine Unesco Weltkulturerbestätte, eingeführt hat.
Ich finde, gerade im Watt wird man wieder daran erinnert, wie klein wir Menschen eigentlich sind. Da beeinflusst ein Mond die Gezeiten auf unserem Planeten, der ebenfalls total winzig ist, wenn wir das ganze Universum als Maßstab nehmen.
Ist doch krass, oder?
Kaputt, glücklich, mit vielen neuen Freunden und noch mit Nordsee-Luft in der Nase ging es am Sonntag dann wieder zurück ins hügelige Thüringen, das ja auch ein Stück zu Hause für mich ist, und natürlich zurück zu Egon (der weiterhin seinen Urlaub auf der Koppel genießen darf). Wahrscheinlich ist Heimat wirklich nur ein Gefühl und gar kein Ort. Oder was meinst du?
PS:
Hier findest du den Bericht der Jugendherbe über das Blogger-Wochenende.
Hier hat Ariane von Heldenwetter ihre Gedanken zur Musik aufgeschrieben.
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