Road-Trip mit Pferd – So übersteht ihr beide die Fahrt

veröffentlicht von Sarah am 26. August 2014

Road-Trip-Pferd

Erst vor wenigen Wochen habe ich endlich meinen Hänger-Führerschein bestanden und schon ging es alleine mit Egon (und Hund Sturmi) auf weite Fahrt. Insgesamt 500 Kilometer und 9 Stunden Fahrt standen mir bevor. Ganz schön viel, vor allem alleine. Aber so schlimm wie gedacht, war es überhaupt nicht.

Hier meine Tipps, wie auch du einen Roadtrip mit Pferd überstehst:

1. Music, baby!

Gerade, wenn du alleine fährst, brauchst du unbedingt Beschäftigung. Lade dir also vorher genügend Musik auf deine Speicherkarte, brenne dir CD´s oder schaue, ob du dein Handy ans Autoradio anschließen kannst.

2. Werde kindisch

Eine tolle und einfache Unterhaltung für unterwegs bieten dir Kinderhörspiele. Und wie kannst du dich besser auf Urlaub mit Pferd einstellen als mit einer Folge „Bibi und Tina“? 😉

3. Teste vorher dein Radio

Ähm, ja. Ist es peinlich jetzt zu gestehen, dass mein Radio die ganze Fahrt über nicht funktioniert hat? Dabei ging es vorher immer, wirklich! So musste ich insgesamt 18 Stunden lang selber singen. Auch im Stau mit offenem Fenster (Klimaanlage habe ich nämlich auch nicht 😉 ).

4. Such dir deine Strecke raus

Klar, heutzutage hat jeder ein Navi. Aber gerade wenn du mit Pferdeanhänger unterwegs bist, macht es Sinn, dir schon vorher zu überlegen, wo du lang fahren möchtest. Denn mit meinem alten Geländewagen vermeide ich ganz gerne besonders kurvige und bergige Strecken.

Außerdem spricht mein Navi einfach nicht meine Sprache. In 300 Metern links abbiegen. Das kann sich doch nur ein Mann ausgedacht haben, oder? Ich schaue mir auf jeden Fall meine Strecke vorher bei Google Maps an und schreibe mir dann meine eigene Wegbeschreibung. Auf der dann steht „Nach dem Lidl rechts“ oder „Immer am Fluss entlang“.

5. Sorg für Durchsicht

Gerade bei alten Autos (und welchen ohne Klimaanlage) können die Scheiben fies von innen beschlagen, wenn du zu viel Feuchtigkeit mit ins Auto bringst. Bei Regenwetter mit nassem Hund im Auto also immer. Ich habe deswegen vor der Fahrt meine Scheiben mit einem Anti-Beschlags-Spray eingesprüht. Sicher ist sicher.

6. Essen und Trinken

Schmier dir für die Fahrt ausreichend Brot / Brötchen, nimm dir handliche Snacks und vor allem genügend Wasser mit. Achte darauf, dass du eine Trinkflasche mit nimmst, die du mit einer Hand „bedienen“ kannst.

7. Tank voll

Tank auf jeden Fall direkt vor deiner Fahrt noch einmal dein Auto voll. Natürlich kannst du auch mit Pferdeanhänger später noch eine Tankstelle ansteuern. Aber zum einen sind Tankstellen an der Autobahn sauteuer und zum anderen bist du ohne Pferd einfach entspannter.


All diese Tipps helfen dir natürlich auch bei einem normalen Road-Trip ohne tierische Begleiter. Doch wie sieht es nun mit einem Pferd aus?

Hier die Tipps fürs Reisen mit Pferd

8. Übung macht den Meister

Bevor du dich mit deinem Pferd auf so einen langen Trip begibst, solltest du das ganze schon einmal geübt haben. Kennt dein Pferd Hänger fahren? Geht es freudig in den Hänger? Bei Egon habe ich das Glück, dass er wirklich entspannt und ein super Mitfahrer ist.

9. Eimer und Trinken

Ich hatte direkt mit im Hänger einen Eimer hängen und Wasser in großen 1,5 Liter Flaschen dabei. So konnte ich Egon in den Pausen etwas Wasser anbieten (was er nicht haben wollte, aber so war ich wenigstens beruhigt).

10. Kauen beruhigt

Sorge dafür, dass dein Pferd genügend Heu zur Verfügung hat. Toll sind hier Heunetze, aus denen sich dein Pferd das Heu langsam herausziehen kann. So ist es lange beschäftigt.

11. Plane Pausen rechtzeitig

Mit Pferdanhänger musst du auf den meisten Autobahn-Parkplätzen dort parken, wo auch die LKW´s stehen. Je nach Tag und Uhrzeit kann es dort ziemlich voll sein. Plane deine Pausen also rechtzeitig, um Notfalls mehrere Rastplätze anfahren zu können.

Das waren auch schon die einzigen Dinge, die ich bei der Fahrt ins Emsland berücksichtigt habe. Egon ist gleich ganz artig auf den Hänger gelaufen und ich konnte pünktlich losfahren.

Pferd Hänger Kamera

Unser Hänger ist übrigens etwas auf die Maße von Egon umgebaut.

Vorne gibt es eine extra Begrenzung, sodass der Kleine nicht unter der Stange durch schlüpfen kann. Außerdem haben wir hinter ihm eine extra Tür eingebaut, an die er sich auch anlehnen kann.

Die Mittelwand haben wir zusätzlich verstärkt, damit diese auch Umdrehversuche von Egon aushält.

Da ich Angst habe, dass Egon, weil er so klein ist, ständig in seinen Strick tritt, fährt er bei uns unangebunden mit. Dafür bleibt dann aber auch die Plane hinten dauerhaft geschlossen. Keine Sorge – durch den Fahrtwind bleibt es im Hänger auch bei strahlender Sonne angenehm kühl (ich hätte mehrfach gerne mit Egon getauscht 😉 ). Das Heu bekommt Egon lose auf den Boden gelegt.

So war der Road-Trip für uns beide (und den Hund) echt easy 🙂

Was war deine längste Strecke, die du mit Pferd schon gefahren bist?