Ist Egon ein Opa? Und wie es jetzt weitergeht
Wer mir auf Facebook folgt hat sicherlich mitbekommen, dass Egon vor Kurzem zum Zahnarzt musste. Der Grund: Er hat nicht mehr richtig gefressen. Heu hat er immer im Wassereimer eingetaucht, dann ewig zerkaut und wieder ausgespuckt. Ebenso wie harte Leckerlies. Böse Zungen würden behaupten, dass so eine Diät dem Pferdebauch gar nicht so schlecht täte, aber das ist natürlich so keine Lösung. Schließlich soll er keine Schmerzen haben!
Also habe ich den Pferdezahnarzt zu uns in den Stall bestellt. Pferdebesitzer unter euch wissen vermutlich, was das bedeutet. Wenn du nicht dazu gehörst: So eine Pferdezahnbehandlung ist gar nicht so einfach. Denn wie erklärst du einem Pferd, dass es jetzt mal lange den Mund offen halten und ja nicht zubeißen soll? Eben! 😉
Der Kleine wurde also in der Box sediert und hing auch sofort da wie so ein Schluck Wasser. Trotzdem konnte er sich bei der Behandlung noch ganz gut wehren, es war also nicht zu viel 😀 Dann kam eine Maulsperre rein und los ging es. Zimperlich darf man da nicht sein.
Egons Zähne wurden abgeschliffen und hübsch gemacht. Die eine Seite war schon geschafft, dann stutze der Tierarzt und fummelte immer wieder mit der Hand in Egons Maul herum. Zweimal hat er mich gefragt „Wie alt ist der??“, was ich beides Mal mit „10“ beantwortet habe. Ich hatte kaum Zeit darüber nachzudenken, da tauchte die Hand vom Tierarzt wieder auf – zusammen mit einem Zahn! Da hab ich aber groß geschaut! Abgesehen davon, dass für ein so kleines Pony der Zahn ganz schön groß war: Warum ist so ein Zahn so locker??
Als die Behandlung geschafft und der Tierarzt weg war, habe ich mich erst einmal hingesetzt und bei Facebook um Rat gefragt (ich musste ja eh noch warten, bis mein Kleiner wieder komplett wach war).
Leider ist so eine Fernprognose natürlich immer sehr schwierig. Fällt so ein Zahn einfach raus? Warum sind die Wurzeln so kurz? Hat er einen Tritt abbekommen? Ist er in Wirklichkeit schon viel älter??
Zur Erklärung: In Egons Pass steht als Geburtsdatum der 01.01.2004. Es ist also geschätzt. Und das kann alles und nichts bedeuten. Ich habe vor einiger Zeit mal den Hof kontaktiert, wo Egon angeblich die ersten 7 Jahre seines Lebens verbracht hat. Leider kam da nie eine Rückmeldung.
Über den Kontakt einer lieben Leserin habe ich daraufhin mit einer Pferdedentistin geschrieben. Diese schätzt den Zahn auf 25 Jahre! Als ich ihr dann allerdings ein Foto von Egon (vom Körper insgesamt und vom Kopf) geschickt habe, meinte sie, dass er eigentlich nicht so aussieht. Sicher könnte sie es sagen, wenn ich die Kauflächen der Zähne fotografiere. Nur wie? Egon will dann immer die Kamera aufessen 😀
Wie geht es also jetzt weiter?
Tja, was mach ich also nun mit meinem Wahrscheinlich-Opa? Ganz einfach: Genau dasselbe wie vorher.
Egon ist (jetzt wieder, die Zahnweh sind ja weg) topfit, rennt wie ein junger Hengst über die Weide, ist Zweitranghöchster (übrigens ein traumhaftes Bild, wenn 800kg Friese vor 150kg Mini-Pony flüchten), hat eine bessere Kondition als ich, wunderschöne Hufe und lebhaften Charakter. Der Kleine will gefordert und bewegt werden.
Und auch wenn er vielleicht schon 30 Jahre sein sollte – warum sollte ich dann jetzt etwas anderes machen als vorher? Solange er Spaß am Wandern hat, kommt er auch mit. Wenn es mal nicht mehr so klappt, werden die Runden natürlich kleiner und leichter, keine Frage. Aber bis dahin heißt es weiterhin: Achtung, hier kommen wir! 😀
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