Auf dem Weg zum Packpony: Die richtige Fell- und Fußpflege

veröffentlicht von Sarah am 10. Februar 2015

Fell- und Fußpflege

Dies ist ein Beitrag meiner Co-Autorin Julia. Julia ist selbstständige Wanderrittführerin und besitzt dafür 12 Maultiere und 6 Pferde, von denen sie viele selber ausgebildet hat. Auf ihrer Seite kannst du mehr über ihre Arbeit, Kurse und Touren erfahren.

Bei uns liegt zur Zeit reichlich Schnee und die Temperaturen sind auch nicht gerade im totalen Wohlfühlbereich. Genau das richtige Wetter für kurze Übungen auf kleinem Raum.

Mit den Ponys und kleinen Mulis übe ich im Winter oft einfach abends auf der Stallgasse.

Natürlich beginnt jede kleine Übungseinheit mit einer Putzaktion. Unsere Ponys fangen bereits mit dem Fellwechsel an und da genießen sie das Putzen sehr. Jedes Putzen ist für mich auch Kontrolle: welche Stellen sind besonders angenehme, welche sind eher unangenehm. Bei sehr scheuen Tieren vor allem werden natürlich die angenehmen Stellen besonders gründlich geputzt.

Kennst Du die Lieblingsstellen Deines Ponys? Wechseln die oder gibt es Stellen, die immer beliebt sind?

Tigra lässt sich sehr gerne am Bauch, am Euter und zwischen den Hinterbeinen kraulen – klar, alles Stellen an die sie selbst nicht drankommt und die auch beim gegenseitigen Fellkraulen nicht so bearbeitet werden.

Super ist das Wissen um die Kraulstellen z.B. in stressigen Situationen zur Beruhigung.

Ich binde meine Tiere übrigens zum Putzen immer an. Selbst, wenn das nicht nötig ist, weil sie stehen bleiben, ist das schon eine Übung, die ich später beim Wandern gut gebrauchen kann. Angebunden sein heißt für meine Tiere: angenehme Pause zum Ausruhen und Wohlfühlen. Zu Beginn ist die Zeit des Angebunden sein natürlich kurz. Wird dann verlängert und ich gehe auch schon mal weg, z.B. um etwas aus der Sattelkammer zu holen.

Maultiere warten aufs Putzen

Ziel ist es, dass ich mein Pony, Pferd, Muli oder Esel überall anbinden kann, es in den „Stand-by“ Modus fällt und ich andere Dinge erledigen kann (z.B. einkaufen, fotografieren, essen gehen). Natürlich guck ich dann auch immer wieder nach dem Tier 😉

Für Merle war das eine erste Übung zum Thema „Warte“. Die kleine Mulinette hat viel zuviel Power um stillzustehen. Da sie es liebt, geputzt zu werden, hat sie sich inzwischen gut daran gewöhnt.

Hufpflege und Übungen

Das Hufekratzen ist mehr als eine Putzaktion. Wenn ich neben dem Pony stehe und am Röhrbein antippe, sollen sie den Huf heben. D.h. sie verlagern ihr Gewicht auf die anderen Beine, so dass ich ganz locker den Huf in die Hand nehmen kann. Je nach Ausbildungsstand lasse ich die Hufe auch mal länger in meiner Hand und mache kleine Beinkreise, damit sich das Gleichgewicht verbessert.

Aber aufpassen: beim Nachmachen nicht übertreiben, schließlich vertraut uns das Pony das Körperteil an, mit dem es in unangenehmen Situationen davonrennen würde. Logisch, dass ich selber einen guten, festen Stand haben muss damit sich das Pony auch sicher fühlt bei mir.

Gerade bei Ponys werden die Hufe oft einfach hochgenommen, ohne dass das Pony das Gewicht selber verlagert. Aber genauso wenig wie wir, mögen es die Tiere, wenn man einfach den Fuß hochreißt. Gibt ein Pony oder Muli die Hufe nicht oder nur schlecht, nehme ich den Hufe nur kurz hoch. Wenn ich jeden Tag kurz übe, gewinnt das Tier an Gleichgewicht und Vertrauen und ich kann auch auskratzen. In Verbindung mit dem Kraulen an der Lieblingsstelle (vielleicht mit Hilfsperson) verbinden die Ponys das meist mit einem ganz normalen Umgang.

Beim Schmied oder bei mir, wenn kleine Kinder die Hufe auskratzen, müssen die Ponys die Hufe ja ganz schön lang oben halten. Im Winter kann ich prima üben.

Bei Tigra habe ich schon als Fohlen angefangen, den Huf ganz kurz in die Hand zu nehmen. Die normale Reaktion des Fohlens auf Bein anfassen, ist nämlich hochheben ;-).

Pferd Hufe geben

Auch Merle war eigentlich ziemlich anständig und ihr gutes Gleichgewicht macht es leicht für sie, auf 3 Beinen zu stehen.
Aus Spaß heben wir dann mal zu zweit, zwei Hufe gleichzeitig hoch (diagonal natürlich und mit Menschen, die einen guten Stand haben!) . Oder ich nehme das Vorderbein oder Hinterbein mal nach vorne. Ist als Übung für den Schmiedtermin auch nicht schlecht.

Wie klappt es bei deinem Pony? Sind alle Hufe gleich gut auszukratzen? Hast du vielleicht selber eine Lieblingsseite? Schreib mir unten einen Kommentar!