Meine schlimmsten Pannen auf den Wanderungen (und was du davon lernen kannst)
Insbesondere auf Facebook bekomme ich häufig Kommentare von Leuten, die wissen wollen, was auf meinen Wanderungen denn schon alles schief gelaufen ist. Welche spannenden Stories ich erzählen könne.
Ich antworte dann immer, dass mir meine Wanderungen langweilig am liebsten sind.
Warum?
Weil das bedeutet, dass ich meine Familie sicher von A nach B bekomme und mit ihnen gemeinsam eine schöne Zeit erlebe, ganz ohne besondere Zwischenfälle.
Meine ideale Wanderung verläuft exakt wie geplant.
Das ist natürlich ebenso langweilig wie unrealistisch.
Und deswegen möchte ich dir in diesem Blogbeitrag einmal zeigen, was bei mir schon alles schief gelaufen ist.
Aber nicht um dir Angst zu machen.
Ganz im Gegenteil!
Ich möchte dir zeigen, dass ich trotz aller Pannen und Schwierigkeiten immer weitergemacht habe.
Dass Pannen zur Lernerfahrung einfach dazu gehören und ganz normal sind.
Und ich möchte dir erklären, was du aus meinen schlimmsten Pannen alles lernen kannst.
Vorhang auf für meine schlimmsten, ärgerlichsten und peinlichsten Pannen:
Wenn das Pony zu stark (und schlau) ist
Auf einer unserer ersten Wanderungen haben wir Egon nachts an einer Highline, also einem Seil zwischen zwei Bäumen, befestigt. Wir hatten dafür einen extra Strick, der oben mit einem Karabiner in die Highline eingehängt war.
So konnte Egon frei am Seil entlanglaufen und grasen.
Jedenfalls so lange, bis er herausfand, dass ein Karabiner Sollbruchstellen hat.
Dann galoppierte er nämlich die Highline entlang und als das Seilende erreicht war, das Pony aber noch ordentlich Schwung hatte, brach der Karabiner und Egon war frei.
Das ganze hat der kleine Kerl dreimal ohne mit der Wimper zu zucken gemacht.
Dann hatten wir keine Karabiner mehr.
Was du davon lernen kannst
Wir haben die Highline schon vom Ansatz her falsch verwendet.
Normalerweise wird das Pferd an einer bestimmten Stelle fixiert und kann nicht das gesamte Seil entlanglaufen.
So hätte Egon vermutlich gar nicht erst solch einen Schwung aufbauen können, um den Karabiner zu durchbrechen.
Außerdem habe ich gemerkt, dass die Highline für uns persönlich nicht das Mittel der Wahl ist.
Wir nutzen inzwischen einen Wanderreitzaun, mit dem wir und auch Egon super klar kommen.
Noch nie ist er mir durch den Zaun abgehauen oder drüber gesprungen.
Damit möchte ich nun auf keinen Fall sagen, dass eins schlechter ist als das andere. Aber du musst für dich und dein Pferd herausfinden, womit ihr am Besten zurecht kommt.
Wenn der Sattel zum Feind wird
Auf unserer Tour um die Talsperre Zeulenroda (übrigens immer noch eine meiner Lieblingswanderungen) lief ich gerade auf einer Asphaltstraße entlang.
Es war nicht viel Verkehr, aber ab und an raste ein Auto an uns vorbei.
Ich war angespannt und wollte dieses Stück möglichst schnell hinter uns bringen.
Also griff ich den Strick etwas fester und beschleunigte meine Schritte.
Da fing Egon neben mir an zu traben und weil dadurch sein Sattel und das Gepäck ordentlich ruckelte und Krach macht, erschrak er so sehr, dass er durchging.
Ich konnte ihn zum Glück gerade noch halten, aber er rammte mir eine Packtasche mit voller Wucht gegen den Oberschenkel.
Noch tagelang hatte ich einen riesigen blauen Fleck.
Was du davon lernen kannst
Unterschätze nicht, wie gruselig Gepäck auf einem Pferderücken sein kann und übe es deswegen entsprechend.
Auch bei Pferden, die Reitergewicht gewöhnt sind, denn Gepäck ist tote Last und macht auf dem Pferderücken ganz andere Dinge als ein Mensch.
Gib deinem Pferd hier ausreichend Zeit und übe alle Gangarten.
Detour dank Treppe
Ein bisschen kaputt war ich schon, als wir auf unserer Tour durch die Mecklenburgische Kleinseenplatte am dritten Tag plötzlich umdrehen mussten.
Schuld war eine Treppe, die wir mit Packpony einfach nicht überqueren konnten.
Da die Kleinseenplatte bekannt durch ihre vielen kleinen Seen ist (ach!) konnten wir auch nicht einfach einen anderen Weg nehmen, sondern mussten einen riesigen Umweg bis zu unserem Nachtlager in Kauf nehmen.
Gerade noch rechtzeitig kamen wir vor der Dunkelheit an.
Egon hat diese ungeplant lange Tour gut weggesteckt, aber mir taten wirklich schlimm die Füße weh und ich war tierisch kaputt.
Was du davon lernen kannst
Plane deine Strecken immer sorgfältig und checke zum Beispiel bei der Online-Wanderreitkarte, ob Hindernisse auftauchen könnten.
Doch egal wie genau du bei der Streckenplanung vorgehst – so etwas kann einfach immer passieren.
Plane deswegen auf jeder Tour ausreichend Reserven ein, damit du trotz solcher Umwege noch im Hellen dein Ziel erreichst.
Rechne lieber mit wenigen Kilometern am Tag. Einen freiwilligen Umweg kannst du immer noch machen.
Aber nichts ist schlimmer, als sich an einem Tag so zu überanstrengen, dass die ganzen Folgetage zur Qual werden.
Ein Pony ist kein Drache
Mit dem Pony durch die Drachenschlucht. Klingt genial, der Blogbeitrag ist super geworden und die Fotos verwende ich immer noch ständig.
Trotzdem würde ich diese Tour nie, nie, niiiieeee wieder mit einem Pferd laufen.
Es war der Horror!
Die schmalen Gänge und der Gitterrost waren kein Problem.
Was ich aber vorher nicht wusste, war, dass es einige Treppen zu überwinden gilt.
Und nicht so große Steintreppen mit breiten Stufen.
Sondern rutschige Holztreppen mit Mini-Stufen, die auch noch nach hinten offen waren.
Egon hat alles super artig gemacht, aber für mich war es einfach nur ein Krampf und ich habe mich unglaublich schuldig gefühlt, meinem Pferd so etwas anzutun.
Was du davon lernen kannst
Wenn du solche besonderen Strecken mit Pferd laufen willst, dann informiere dich GENAU darüber, was dich erwartet.
Und da reicht es nicht, einfach nur schnell zu googeln.
Frage im Zweifelsfall im Tourismusbüro nach, ob Treppen vorhanden und wie diese beschaffen sind.
Alternativ kannst du regionale Facebook-Gruppen nutzen und dort nachfragen.
Wenn die Hufschuhe scheuern
Fast nichts ist blöder als scheuerndes und unpassendes Equipment. Deswegen habe ich Egons Hufschuhe auch gründlich zuhause getestet und eingelaufen.
Trotzdem fingen sie auf unserer Lahn-Tour an zu scheuern.
Vermutlich habe ich mir morgens nicht genug Mühe gemacht, die Schuhe auch wirklich ganz sorgfältig zu verschließen.
So berührte die raue Seite des Klettverschlusses direkt das Pferdebein und begann dort zu scheuern.
Die restliche Tour musste Egon dann ohne Hufschuhe laufen.
Was du davon lernen kannst
Wenn du Hufschuhe nutzt, dann teste diese zuhause in allen möglichen Situationen (alle Gangarten, jedes Wetter, verschiedene Untergründe) und nimm dir beim Anziehen immer ausreichend Zeit, es auch wirklich ordentlich zu machen.
Die 5 Minuten mehr machen auf den ganzen Tag gesehen zeitlich keinen Unterschied, können aber darüber entscheiden, ob dein Pferd entspannt laufen kann oder nicht.
Wenn der Mensch zum Problem wird
Aber nicht nur Hufschuhe können scheuern, sondern leider auch Menschenschuhe.
Unsere allererste Mehrtagestour, die eigentlich für eine Woche angesetzt war, mussten wir nach 4 Tagen u.a. deswegen abbrechen, weil Timo so krasse Blasen an den Füßen hatte.
Sowas hab ich wirklich noch nie gesehen!
Ich hätte mich vermutlich heulend auf den Boden geschmissen und wäre keinen einzigen Schritt mehr gelaufen.
So musste Timo aber noch fast 2 Tage durchhalten, bis wir wieder bei uns zuhause waren.
Was du davon lernen kannst
Lauf deine Schuhe ordentlich ein und verwende nur Schuhe, die du auch so im Alltag ständig anhast.
Dadurch erspart du dir so einiges Leid.
Zu viel Wasser
Eine wirkliche Panne ist es zwar nicht, aber schon etwas „dämlich“:
Auf unsere ersten Touren mit Egon habe ich immer etwa 10 Liter Trinkwasser für ihn mitgenommen. 10 Liter, also 10 Kilogramm Gewicht!
Und meistens hat er gar nichts davon getrunken und wir haben die 10 Liter so wie sie waren, wieder mit nach Hause genommen.
Egon hat also immer unnützes und dazu noch blöd schwappendes Gewicht auf sich herumgetragen.
Was du davon lernen kannst
Wasser für ein Pferd mitzunehmen ist genauso sinnlos wie unmöglich.
Denn obwohl 10 Liter wirklich viel Gewicht sind, ist es als Trinkmenge für ein Pferd nicht gerade viel.
Plane deswegen deine Touren lieber so, dass du regelmäßig an Seen, Flüssen, Friedhöfen (die haben immer einen Wasser-Anschluss) oder Restaurants vorbeikommst, wo du deinem Pferd etwas anbieten kannst.
Wenn du dein Pferd regelmäßig auf saftigem Gras Pause machen lässt, möchte es vermutlich auch gar nicht mehr viel zusätzlich trinken.
Zu schüchtern fürs „Wildcampen“
Wildcampen ist in Deutschland nicht erlaubt, aber das hatten wir auch gar nicht vor.
Wir wollten im Sommer 2013 einfach drauflos laufen und dann abends nette Menschen fragen, ob wir bei Ihnen übernachten dürfen. Kann doch nicht so schwierig sein, etwas zu finden. Oder?
Doch, kann es. Vor allem dann, wenn man sich nicht traut, gezielt nach Übernachtungsplätzen zu fragen.
„Wissen Sie ob wir im nächsten Ort irgendwo übernachten können?“ hilft einem nicht wirklich weiter.
Wir haben zwar immer etwas gefunden, aber zum Teil erst sehr spät und irgendwie hat mich diese Ungewissheit absolut gestresst.
Was du davon lernen kannst
Wenn du spontan eine Übernachtungsmöglichkeit suchst, dann frage auch ganz gezielt danach.
Gerade beim Wandern mit Pferd wirst du vermutlich sowieso ständig angesprochen. Nutze diese Gespräche für deine Frage:
„Kann ich vielleicht bei Ihnen im Garten übernachten? Ich habe ein kleines Zelt für mich dabei und einen Wanderreitzaun für mein Pferd. Ich brauch auch gar nichts weiter, nur ein kleines Stückchen Gras.“
Mach direkt klar, was du brauchst / nicht brauchst und dass du keine Belastung sein wirst.
Wenn die Person keinen Garten hat oder dich aus anderen Gründen nicht aufnehmen will, frage, ob sie für dich die Nachbarn oder Bekannte fragen kann.
Nicht weit genug gedacht
Irgendwann wollten wir mit Egon dann nicht mehr spontan nach Unterkünften fragen, sondern diese im Vorfeld fest buchen.
Ist ja doch entspannter.
Dabei haben wir uns aber am Anfang aber zu sehr auf reine Wanderreitstationen oder Reiterhöfe konzentriert und deshalb oftmals keine Unterkunft gefunden.
Dabei muss es nicht immer ein Reiterhof sein, auf dem du mit deinem Pferd unterkommen kannst.
Inzwischen sind wir auch auf Campingplätzen, in privaten Pensionen, in einem Fass und sogar schon auf einem Yachthafen untergekommen.
Was du davon lernen kannst
Im Prinzip kannst du mit deinem Pferd überall übernachten, sofern du eine geeignete Befestigung für die Nacht selber mitbringst.
Ich setze hier auf unseren selbstgebauten Wanderreitzaun mit Weidezaungerät.
Das ist schnell aufgebaut, braucht nicht viel Platz und sofort ist Egon überall zuhause.
Wenn das Pony zu dünn ist
.. dann kann es vorkommen, dass es durch die Boxen-Gitterstäbe einfach durchspringt!
Zumindest wenn das Pony Egon heißt und es gar nicht einsieht, in einer Box zu warten, während seine Shetty-Freundin noch eine Runde draußen dreht.
Du glaubst gar nicht, wie ich geschaut habe, als er ohne zu zögern zum Sprung ansetzt und durch die Gitterstäbe springt.
Ich hab ihn schon dazwischen festklemmen sehen!
Tatsächlich hat er gerade so durchgepasst und meine Gedanken haben zwischen einigen Schimpfwörtern und „Boah, ist der schlank geworden“ geschwankt 😉
Was du davon lernen kannst
Unterschätze nie die (Willens-)Stärke deines Pferdes und checke die Übernachtungs-Location lieber dreimal nach möglichen Ausbruchsstellen.
Denn wenn dein Pferd partout irgendwo hin will und es findet sich auch nur der kleinste Weg, dann wird es diesen Weg gehen.
Gerade wenn es noch ein bisschen aufgeregt ist, bleib noch kurz bei ihm und schaue, dass es sich ganz beruhigt und ein bisschen Heu zum Knabbern und ggf. Stressabbau hat.
Worst Case: Das Pony ist weg!
Was ist das Schlimmste bei einer Wanderung mit Pferd? Wenn dieses plötzlich nicht mehr da ist.
So passiert auf unserer Wanderung in Hessen.
Wir kamen nachmittags an unserem Übernachtungsort an. Weil wir noch schnell eine Tropfsteinhöhle besichtigen wollten, die letzte Führung aber in 10 Minuten starten sollte, haben wir Egon nur schnell in den umzäunten Garten getan und sind gleich wieder losgedüst.
Als wir 1,5 Stunden später zurück kamen, stand mein Pony vor dem Garten, mit etwa 10 Personen um ihn herum.
Was war passiert?
Es kann keine 5 Minuten gedauert haben, da hatte Egon alle Ausbruchsmöglichkeiten des Gartens gecheckt, ist fast senkrecht einen Hang hochgelaufen, hat den Zaun umrundet, ist senkrecht wieder nach unten gelaufen und fröhlich ins nächste Dorf getrabt.
Dort wurde er zum Glück recht schnell eingefangen und mit unzähligen Möhrchen bestochen, wieder mit zurück zu kommen.
Ihm ist nichts passiert, aber ich habe mich natürlich total erschrocken und mir auch Vorwürfe gemacht.
Was du davon lernen kannst
Ein überstürztes Aufbrechen ist nie ratsam, wenn du dein Pferd gerade irgendwo geparkt hast.
Nimm dir IMMER die Zeit, ganz genau zu checken, ob es auch sicher steht und nicht weglaufen kann.
Denk auch dran, dass so ein Pferd erstaunlich geländegängig ist und auch an Stellen abhauen kann, die du niemals für möglich halten würdest.
Wenn du dir nicht sicher bist, verfrachte dein Pferd lieber hinter seinen gewohnten Wanderreitzaun.
Wenn ich zum Jammerlappen werde
Ich wandere ja wirklich gerne und bin insgesamt ein ziemlich fröhlicher Mensch.
Aber du willst mir wirklich nicht begegnen, wenn ich Hunger habe.
Denn dann fahre ich so richtig meine „Krallen“ aus und kann unausstehlich werden. Frag mal Timo, was der da manchmal mitmachen muss.
Leider bietet sich eben nicht immer die Möglichkeit für eine Pause und so bin ich schon öfters einige Kilometer hungernd und jammernd weitergelaufen.
Was du davon lernen kannst
Auf Wanderungen hungern muss gar nicht sein!
Inzwischen buchen wir bei unseren Übernachtungen immer im Vorfeld explizit ein Lunchpaket mit, welches wir uns dann morgens beim Frühstück schmieren.
Dieses kommt dann ganz noch oben in meinen Rucksack und wird im Notfall auch mal während des Laufens gegessen.
Ich weiß gar nicht, warum wir das nicht schon immer so gemacht haben und kann dir diese Vorgehensweise nur absolut empfehlen!
„Das Pony können Sie hier am Fenster anbinden.“
Diesen Satz habe ich tatsächlich schon gehört, als ich gefragt habe, wo ich denn Egon für die Nacht hinstellen könne.
Wohlgemerkt, nachdem alles vorab telefonisch erklärt und gebucht wurde.
Natürlich musste Egon die Nacht nicht angebunden am Fenster stehen, sondern durfte in einen Reitstall, der zum Glück nicht allzu weit von der Unterkunft entfernt lag, übernachten.
Aber das war schon etwas stressig, wir musste dreimal hin- und her laufen und ein bisschen fassungslos darüber, wie wenig manche Leute von Pferden verstehen, war ich auch.
Schöner ist es, wenn du es so gut hast, wie wir hier auf dem Foto: Pensionszimmer mit Blick auf das zufriedene Pony.
Was du davon lernen kannst
Erkläre vorab ganz genau, was du für dein Pferd benötigst. Und zwar so detailliert, wie nur irgendwie möglich.
Wenn du mit einem Pony reist, erkläre, dass ein Pony ein Pferd ist. (Kein Scherz!)
Erkläre, wie genau du dir den perfekten Übernachtungsplatz für dein Pferd vorstellst.
Wenn du dies tust, klappt es eigentlich immer ziemlich gut und du kannst mit deinem Pferd entspannt auch an ungewöhnlichen Orten übernachten.
Angstschweiß im Auto
So ganz genau weiß ich eigentlich immer noch nicht, wie es passieren konnte.
Timo und ich wollten eigentlich nur zu einer Talsperre fahren und haben den Parkplatz gesucht.
Ich war gerade einen steilen Berg auf einer sauengen Straße hinaufgefahren und plötzlich standen wir da:
Vor uns dichter Wald, rechts von uns eine steile Böschung und links tiefer Abgrund. Kein Platz zum Wenden, kein Platz um irgendetwas zu machen.
Du glaubst gar nicht, wie es mir in der Situation ging. Ich habe schon den Hänger samt Pferd den Abhang hinterstürzen sehen.
Es hat eine ganze Stunde (!) gedauert, bis wir uns aus dieser Lage befreit hatten.
Eine Stunde lang fluchen, sich gegenseitig anschreien, den Hänger abkuppeln, per Hand drehen, wild mit den Armen fuchteln, vorwärts, rückwärts und seitwärts fahren.
Wenn ich alleine gewesen wäre: Ich hätte mein Auto und den Pferdeanhänger dort nie wieder wegbekommen.
Was du davon lernen kannst
Fahre mit einem Pferdeanhänger nie in solche blöden engen Straßen, wenn du nicht 200%ig sicher bist, dass du am anderen Ende drehen kannst.
Mach es wirklich nicht!
Und wenn du den ganzen Verkehr blockierst, weil du mitten auf der Straße anhältst und erst einmal in Ruhe die Lage checkst.
Alles total egal, solange du dich nicht in solch eine Situation bringst.
„Der muss aber schwer tragen“
Zum Abschluss meiner Pannen noch ein Klassiker:
„Der muss aber schwer tragen!“
„Das arme Pony“
„Ist die schwanger?“
Blöde Kommentare höre ich auf jeder Wanderung. Ausnahmslos.
Und klar, ein bisschen wurmt es mich trotzdem jedes Mal wieder, aber inzwischen bin ich da deutlich relaxter geworden.
Was du davon lernen kannst
So schwer, wie es auch manchmal fällt, aber lass dich von solchen Kommentaren nicht entmutigen.
Wenn mit ernsthaftem Interesse gefragt wird, kannst du gerne auch in Ruhe antworten.
Ansonsten: Geh nicht drauf ein.
Reagiere bei stumpfen Aussagen („Das arme Pony“) einfach gar nicht (war schließlich auch keine Frage) und bei blöden Fragen maximal mit einem „Nein“.
Alternativ kannst du auch so tun, als könntest du kein Deutsch, wärest stumm oder derzeit mit deinem Handy / dem Pferd / dem Grashalm vor dir beschäftigt, dass du einfach nicht antworten kannst.
Das funktioniert erstaunlich gut 😉
Du selbst weißt am Besten, wie es deinem Pferd geht und wie du es artgerecht beschäftigst.
Lass dir von andere Leuten nichts anderes einreden!
Fazit zu meinen Wanderpannen
Du siehst, in 3 Jahren Ponywandern kamen einige Pannen zusammen.
Die einen größer, die anderen etwas kleiner.
Aus jeder Panne und jeder blöden Situation habe ich gelernt und mich weiterentwickelt.
Wenn ich niemals Fehler gemacht hätte, stünde ich heute auch nicht da, wo ich jetzt stehe.
Ich bin mir sicher, dass auch du beim Wandern und Reisen mit Pferd einige Probleme haben wirst. Da brauche ich dir auch gar nichts einreden, das wird einfach so kommen.
Wichtig ist, dass du diese Probleme im Nachhinein als Bereicherung ansiehst und aus ihnen lernst.
Denn so lernst du dich selber und dein Pferd am Besten kennen und ihr könnt gemeinsam wachsen.
Wenn du Fragen zum Wandern mit Pferd hast, schreib mir einfach einen Kommentar und ich versuche, alles so gut wie möglich zu beantworten.
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